Einführung

Die Moxibustion ist eine traditionelle Methode aus der chinesischen Medizin, die Wärme, infrarotes Wärmestrahlung sowie die beim Verbrennen von Beifuß (Artemisia vulgaris) freigesetzten ätherischen Öle nutzt, um Akupunkturpunkte oder bestimmte Körperregionen zu stimulieren.

Sie wird mit verschiedenen Techniken durchgeführt, die unbedingt in einer Akupunktur- oder chinesischen Medizinschule erlernt werden müssen. Nicht alle Schulen lehren dieselben Methoden; manche unterscheiden sich je nach Tradition (chinesisch, japanisch, koreanisch usw.).

⚠️ Dieser Leitfaden dient ausschließlich Informationszwecken.
Er ist kein Selbstbehandlungs-Handbuch.
Ziel ist es, einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Moxibustionstechniken zu geben.
Beispiele für die Anwendung bei leichten, häufigen Beschwerden finden Sie in unserem separaten Moxibustion-Praxisheft.

Wichtige Warnhinweise

🔥 Moxibustionstechniken bergen Verbrennungsrisiken, wenn sie nicht richtig beherrscht werden.

🤰 Schwangere Frauen: Bestimmte Punkte und Bereiche (insbesondere Bauch und Kreuzbein) sind während der Schwangerschaft streng kontraindiziert.
Vor jeder Anwendung muss zwingend ein zertifizierter Therapeut konsultiert werden.

I. Moxibustion mit Beifußkegeln

(Unsere Produkte: Gereinigte Beifußwolle EP50 und Vorgemahlener Beifuß vom 21. Juni EC21)

1. Direkte Moxa

Ohne Narbenbildung:
Ein kleiner Beifußkegel wird direkt auf die Haut gesetzt, angezündet und entfernt, sobald die Hitze intensiv wird. 3–5× wiederholen bis leichte lokale Rötung.

Mit Narbenbildung:
Diese alte Technik (Kegel brennt bis zur Blase ab) wird aus Sicherheits- und ethischen Gründen heute nicht mehr angewendet.

2. Indirekte Moxa

Auf grobem Salz:
Hauptsächlich am Nabel. Nabel mit grobem Salz füllen, Kegel daraufsetzen, bei starker Hitze entfernen. 3–5×.

Auf Ingwerscheibe:
Scheibe ca. 3–4 mm dick. Ingwer verstärkt die wärmende und anregende Wirkung.

Auf Knoblauchscheibe:
Gleiches Verfahren, eher reinigende Wirkung.

Auf Aconitwurzel (Fu Zi):
Nur historisch erwähnt – Aconit ist hochgiftig und heute therapeutisch verboten.

II. Japanische Moxibustion

Okyu-Technik:
Winzige, reiskorngroße Kegel werden mit spezieller Paste (Shiunko-Creme) auf die Haut geklebt – sehr feine, progressive Stimulation.

Ontake-Technik:
Moxa in Bambusrohr, anzünden, dann auf der Haut klopfen oder rollen → wärmend + Massage ohne Verbrennungsrisiko.

III. Moxibustion mit Beifußzigarren

(Moxazigarren R1 und R2)

Sanfte Moxa:
Glühende Zigarre ca. 5 cm über der Haut in Kreisen oder Pickbewegungen – angenehme, durchdringende Wärme.

Starke Moxa:
Sehr heiße Zigarre, Asche regelmäßig entfernen, 2–3 cm heranführen bis stechende Hitze, dann weg → mehrmals wiederholen (eher Dispersion).

IV. Warme Nadel

(Mini-Moxa M1, M2, M3 und Gereinigte Wolle EP50)

Akupunkturnadel einstechen → kleines Moxastück auf Nadelgriff, anzünden, ca. 2 Min. brennen lassen, dann entfernen. 3–5× wiederholen. Sehr wirksam bei Gelenkschmerzen, Rheuma und Bi-Syndromen (Kälte-Feuchtigkeits-Blockaden).